Zeitenwende?! Auswirkungen auf junge Menschen und das Hilfesystem
Zum fünften Mal veranstalten das Münchner Fachforum für Mädchen*arbeit und das Netzwerk Jungen*arbeit München gemeinsam den Fachkongress Sucht und Gender. Mit finanzieller Unterstützung des Stadtjugendamtes kooperieren verschiedene soziale Träger.
Worum es beim Kongress geht
Wenn sich über 250 Fachleute aus Einrichtungen der Jugendhilfe und aus Schule zu einer Tagung treffen, dann muss die Auseinandersetzung mit dem Thema für die aktuelle Arbeit äußerst wichtig und interessant sein.
Zum fünften Mal veranstalten das Münchner Fachforum für Mädchen*arbeit und das Netzwerk Jungen*arbeit München gemeinsam den Fachkongress Sucht und Gender. Mit finanzieller Unterstützung des Stadtjugendamtes kooperieren bei der Vorbereitung und Durchführung der Tagung das Pädagogische Institut und weitere 10 soziale Träger. Für die Veranstaltung am 22. und 23. Juli stellt die Katholische Stiftungshochschule München ihre Räume zur Verfügung.
Worum geht es bei dem Kongress?
Geschlecht ist ein wichtiger Faktor dafür, dass Menschen ungleich behandelt werden. Ob jemand ein Mädchen*, ein Junge* oder eine Person mit einer anderen Geschlechtsidentität ist, hat Einfluss auf das Einkommen, auf die Teilhabe und auf die Gesundheit. Das gilt besonders bei Suchterkrankungen. Aktuell besonders alarmierend: der steigende Heroinkonsum bei Mädchen*, die Normalisierung von Essstörungen in social Media oder der riskante Mischkonsum von Opiaten und Lachgas bei Jungen*.
„Unsere Welt verändert sich gerade stark: Corona, weltweite Kriege, wirtschaftliche Unsicherheiten, Rechtsextremismus und Migrationsfeindlichkeit sowie schwierige Lebenssituationen – vor allem für Kinder und Familien – belasten viele, gerade auch junge Menschen,“ berichten die Organisator*innen.
Studien zeigen, dass immer mehr junge Menschen psychische Belastungen und Erkrankungen erleben. „Dabei sind Mädchen*, Jungen* und nicht-binäre junge Menschen auf unterschiedliche Weise betroffen“, wissen die Pädagog*innen im Vorbereitungsteam der Tagung. Sie setzten sich seit Jahren in der geschlechtsdifferenzierten und queerspezifischen Arbeit dafür ein, dass eine geschlechtersensible und -reflektierte Haltung in der sozialen Arbeit und in der Schule zum Selbstverständnis gehören. Dies spiegelt sich auch in der intensiven trägerübergreifenden fachlichen Kooperation bei der Durchführung des Kongresses.
Im Fokus des Kongresses stehen, wie Geschlecht, Gesundheit und Sucht zusammenhängen und wie es jungen Menschen in dieser Zeit geht. Die Referent*innen vermitteln Hintergrundwissen und geben praxisnahe Impulse, wie mit diesen wichtigen Themen kompetent und sensibel umgegangen werden kann. In fünf Vorträgen und 11 Workshops werden den Teilnehmenden unterschiedliche Perspektiven aufgezeigt. Es geht vor allem darum, konkrete Anregungen für die praktische Arbeit zu bekommen